Digitalisierung des deutschen Mittelstands hinkt trotz Bemühungen hinterher – EURACTIV.com

Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bilden traditionell das Rückgrat der größten Volkswirtschaft Europas, hinken aber laut einer aktuellen OECD-Studie bei der Digitalisierung im internationalen Wettbewerb noch hinterher. EURACTIV Deutschland berichtet.

Cloud Computing und E-Commerce sind Bereiche, in denen deutsche kleine und mittelständische Unternehmen, sogenannte Mittelstand, besonders unterentwickelt sind, so eine Studie Es wurde am Montag (28. Juni) veröffentlicht und fügte hinzu, dass sich dies negativ auf die wirtschaftliche Erholung des Landes nach der Pandemie auswirken könnte.

Diese Erkenntnisse kommen trotz einer Reihe von Regierungsinitiativen, um KMU fit für das digitale Zeitalter zu machen.

„Wir haben hier viel angefangen“, sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier am Montag. digitale Agenda Konferenz.

Altmaier sagte, Deutschland habe bei der Digitalisierung der Industrie, die auch als Industrie 4.0 bezeichnet wird, „internationale Standards gesetzt“. Er fügte hinzu, dass die Konkurrenz immer noch nicht schläft.

„Wer das zuerst macht, hat dann auch einen höheren Wertschöpfungsanteil.“ Wir sind ein Industrieland und wollen ein Industrieland bleiben und stehen deshalb auf den Hinterbeinen.

Verbesserung der digitalen Bereitschaft für kleine und mittlere Unternehmen

Unter den vielen Initiativen In den letzten Jahren eingeführt ist 26 Mittelstand 4.0 Kompetenzzentren Geschaffen, um Unternehmen zu helfen, „zu sehen, welche Digitalisierungsoptionen ihnen zur Verfügung stehen“, sagte Altmaier.

Unterstützungsstrukturen wurden von Industrievertretern begrüßt.

„Die Förderlandschaft und die Möglichkeit für Unternehmen, Hilfe zu bekommen, ist besser denn je“, sagt Michaela Schage, Konsortium des Kompetenzzentrums Mittelstand 4.0 in Berlin.

Doch Marian Janek, Geschäftsführer von Microsoft Deutschland, betonte, dass der Fortschritt im Mittelstand ein Umdenken und die Nutzung des „großen Potenzials der Digitalisierung“ erfordert.

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„Die Unternehmenskultur muss sich ändern“, forderte Janek eine gezieltere Aus- und Weiterbildung sowie eine bessere Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.

Investitionsangriff

Auch Deutschland hat in den letzten Jahren eine Investitionsoffensive gestartet, um die digitale Transformation mit seinem Leuchtturmprojekt Zukunftsfonds voranzutreiben, das 10 Milliarden Euro für Zukunftstechnologien bereitstellt und Start-ups insbesondere in ihrer Wachstumsphase unterstützen soll.

Das Mitte April gestartete Projekt stellt gemeinsam mit weiteren Partnern aus dem öffentlichen und privaten Sektor rund 30 Milliarden Euro Risikokapital für Start-ups bereit, um die Entstehung europäischer digitaler Plattformen voranzutreiben.

Digital Now ist eine weitere Initiative, die kleinen und mittleren Unternehmen bei der Digitalisierung helfen soll. Das Förderprogramm wurde verlängert und sieht nun einen Betrag von 250 Millionen Euro vor, Wirtschaftsministerium bekannt geben Freitag (25. Juni).

Darüber hinaus stellt die Regierung weitere 2,9 Milliarden Euro aus dem European Recovery Fund für die Digitalisierung des Mittelstands bereit. Bericht Durch die Angebote des Beratungsunternehmens Deloitte. Mit diesen Förderinitiativen liege Deutschland laut Altmaier in Sachen Digitalisierung vor anderen EU-Staaten.

Deutschland hat jedoch in den kommenden Jahren noch einen Weg vor sich, wenn es die Europäische Union erreichen will digitale Ziele für kleine und mittlere Unternehmen bis 2030.

Gaia-X für kleine und mittlere Unternehmen

Der deutsche Mittelstand hinkt international noch hinterher, insbesondere bei der Nutzung von Cloud-Diensten. Derzeit nutzen nur 12 % der Unternehmen Cloud-Computing-Dienste, was deutlich unter dem Ziel der Europäischen Union von 75 % liegt.

Um die Lücke zu schließen, hat Deutschland mit Frankreich das Projekt Gaia-X gestartet, das laut Altmaier „das Potenzial hat, eine sehr große europäische Lösung zu werden“.

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Das Projekt richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen und zielt darauf ab, Europas Daten- und Cloud-Infrastruktur zu entwickeln und die digitale Souveränität der Europäischen Union zu stärken.

Gaia-X soll laut dem Vorsitzenden des Ausschusses Digitale Agenda des Deutschen Bundestages, Manuel Hoferlein, jedoch zu einer echten Plattform für den Mittelstand ausgebaut werden.

„Wir müssen die Wertschöpfung, die sich in der digitalen Welt auch in Europa und Deutschland abspielt, aufrechterhalten. Und Gaia-X ist dafür eine Chance par excellence, wenn wir sie richtig angehen“, sagte Hoferlin.

Im Hinblick auf Industrie 4.0 und das Internet der Dinge, das Netzwerk der Dinge, die mit dem Internet verbunden sind, werde die Wertschöpfung nicht aus den Objekten selbst, sondern aus dem digitalen Ökosystem, in das sie eingebettet sind, kommen, sagte Hofferlin auf der Konferenz.

„Wir haben nach wie vor die Möglichkeit, die Transformation mitzuspielen und so zu gestalten, dass sie Wertschöpfung in Deutschland und Europa bleibt“, fügte er hinzu.

Das Cloud-Infrastrukturprojekt Gaia-X steht kurz vor der Inbetriebnahme

Das führende europäische Cloud-Projekt Gaia-X, das dafür sorgen soll, dass Europa über eine eigene zuverlässige Daten- und Cloud-Infrastruktur verfügt, ist nach Abschluss der ersten Spezifikationsrunde für Bundesdienste am Mittwoch der Inbetriebnahme einen Schritt näher gekommen. EURACTIV Deutschland berichtet.

[Edited by Josie Le Blond and Luca Bertuzzi]

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