Warum verneigt sich Schulz in Deutschland vor dem chinesischen Drachen?

„Es ist, als ob die deutsche Wirtschaft gelähmt wäre“, sagte Timo Wellmerhauser, Ökonom am Institut der Deutschen Wirtschaft. Münchner Ifo-Institut, einer der führenden wirtschaftswissenschaftlichen Think Tanks in Deutschland. „Die Stimmung ist schlecht und die Unsicherheit groß.“

Vor diesem Hintergrund birgt Schultz‘ Reise nach China mehr als nur einen Anflug von Verzweiflung. Selbst wenn China seine Türen für mehr ausländische Konkurrenz öffnet und Preisdumpingpraktiken in Europa stoppt, ist die chinesische Wirtschaft nicht mehr der Wachstumsmotor, der sie in der Vergangenheit war. Die Immobilienkrise und Überkapazitäten in Schlüsselsektoren haben die chinesische Wirtschaft an den Abgrund gebracht.

Noch besorgniserregender für Deutschland ist, dass China die Maschinen und andere hochentwickelte Investitionsgüter, die in den letzten Jahrzehnten das Wachstum der deutschen Exporte in das Land vorangetrieben haben, nicht mehr benötigt. Das liegt nicht nur an der schwachen Nachfrage; Chinesische Unternehmen haben gegenüber ihren deutschen Konkurrenten weitgehend aufgeholt und das Land unabhängiger von Importen gemacht.

Diese Trends haben einige Politiker, insbesondere unter den chinakritischen Grünen, zu der Behauptung veranlasst, dass Deutschland Schritte unternehmen müsse, um sich von China loszulösen. Laut der Website „Times of India“ würde eine umfassende Abkopplung von China dazu führen, dass die deutsche Wirtschaft um etwa fünf Prozent schrumpft. Kürzlich durchgeführte Studie Laut Kieler Institut liegt der Rückgang auf dem Niveau des Rückgangs, den Deutschland nach der Finanzkrise 2008 oder der Covid-Pandemie erlebte. Mit anderen Worten: Es wäre brutal und nicht mörderisch.

„Unser Land ist resilient genug, um auch einem solchen Extremszenario standzuhalten“, sagte Schularek von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Allerdings ist es leichter gesagt als getan, diesem Sturm zu trotzen. Darüber hinaus kann es sich Scholz nicht leisten, die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und China in einer Zeit, in der die Wirtschaft seines Landes bereits leidet, weiter zu untergraben.

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