Deutschland ist hart getroffen, da ausländische Investitionen in Europa zurückgehen: EY-Umfrage

LONDON – Ausländische Direktinvestitionen in Europa gingen im Jahr 2023 um 4 Prozent zurück, wobei Deutschland einen starken Rückgang der Projekte um 12 Prozent verzeichnete, da Bedenken hinsichtlich der Konjunkturabschwächung und der Energiesicherheit bestehen, wie eine Umfrage des professionellen Dienstleistungskonzerns EY ergab.

Dies war der erste jährliche Rückgang der Zahl europäischer FDI-Projekte seit der Covid-19-Pandemie, nach Zuwächsen in den Jahren 2021 und 2022. Die ausländischen Investitionen in der Region sind mittlerweile 14 % niedriger als auf ihrem Höhepunkt im Jahr 2017.

Als Sorgen nennen die befragten Unternehmen volatile Energiepreise, turbulente Innenpolitik und die stetige Flut neuer europäischer Regulierungen in Bereichen wie künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit und Datenschutz.

Julie Tegeland, geschäftsführende Gesellschafterin der Region EMEIA bei EY, sagte, dass die schiere Geschwindigkeit, mit der die Vorschriften in Kraft treten, insbesondere für kleine Unternehmen zu gewaltigen Compliance-Herausforderungen geführt habe.

„Die letzten 12 Monate werden wahrscheinlich die größte Regulierungsperiode in der Geschichte der EU sein“, sagte Frau Tegeland.

„Wir sagen nicht, dass die Regulierung schlecht ist … aber es wird wichtig sein, den KMU Zeit zu geben, sich damit auseinanderzusetzen“, fügte sie hinzu.

Die Staats- und Regierungschefs der EU einigten sich diesen Monat grundsätzlich auf eine Reihe weitreichender Reformen, die auf die Wiederbelebung der Wirtschaft des Blocks abzielen, zeigten jedoch Meinungsverschiedenheiten über die Freigabe der dafür erforderlichen Mittel.

Diese Reformen reichten von der Vertiefung des EU-Binnenmarkts über die Förderung von mehr Forschung bis hin zur Schaffung eines einheitlichen Energiemarkts.

In der EY-Umfrage lag Frankreich trotz eines Rückgangs der Zahl der Investitionsprojekte um 5 Prozent an der Spitze der Liste ausländischer Investitionen – obwohl dort immer noch 4 Prozent mehr Arbeitsplätze geschaffen wurden als im Vorjahr.

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Großbritannien überholte Deutschland und belegte den zweiten Platz und verzeichnete im Jahr 2023 einen Anstieg der ausländischen Direktinvestitionsprojekte um 6 Prozent. Dies folgte auf einen ähnlichen Rückgang im Vorjahr aufgrund von Sorgen über Handelshürden und Arbeitskräftemangel, die teilweise mit dem Brexit zusammenhängen.

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine hatte erhebliche Auswirkungen auf ausländische Direktinvestitionen in den Nachbarländern: Rumänien verzeichnete einen Rückgang um 13 Prozent, Finnland um 32 Prozent, Lettland um 31 Prozent und Litauen um 40 Prozent.

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